BCT-Touristik

Chile Reisen

UNESCO Weltkulturerbe & Weltnaturerbe in Chile

Holzkirchen von Chiloé

Das UNESCO Weltkulturerbe Chile – Holzkirchen von Chiloé ist eine einzigartige Hinterlassenschaft aus den Kolonialzeiten. Die 150 Holzkirchen stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. In den Bauwerken vereint sich der Baustil der Europäer mit indigenen Architekturmerkmalen. Infolge der Christianisierungsmaßnahmen der Jesuiten entstanden die Kirchen. Auch die Franziskaner waren maßgeblich am Bau der Gotteshäuser beteiligt.

Die Holzkirchen als Weltkulturerbe

Seit dem Jahr 2000 sind die Holzkirchen auf der Insel Chiloé ein Weltkulturerbe. Der Grund für die Aufnahme in die Liste ist die nahezu komplette Erhaltung der Bauwerke über viele Jahrhunderte hinweg. In keinen anderen Bauwerken lässt sich der Baustil der spanischen Kolonialherrschaft über das Gebiet so gut nachvollziehen. Die hölzernen Kathedralen wurden für die Ureinwohner, die Huilliches, erbaut und sollten ihnen den katholischen Glauben näher bringen. Heute sind die Gotteshäuser wegen ihrer einzigartigen Architektur wahre Schätze. Sie sind die einzigen Bauwerke ihrer Art in ganz Südamerika. Hier wurden europäische Architekturmerkmale mit der Baukunst der Einheimischen kombiniert.

Historische Entwicklung

Die zweitgrößte Insel Chiles, Chiloé, fiel 1567 unter die Herrschaft der Spanier. Der Kapitän Martín Ruiz de Gamboa gründete im gleichen Jahr die Hauptstadt Castro. Mapuche- und Chono-Indianer besiedelten zu dieser Zeit das Gebiet. 1608 kamen die ersten Jesuiten auf die Insel und begannen mit der Kolonialisierung. Etwa vier Jahre darauf bauten sie die erste hölzerne Kirche. Mit diesem Bau begann die Christianisierung der Huilliches. Das Gebiet galt als die südlichste Region des christlichen Glaubens. 1767 wurden die Jesuiten von der Insel vertrieben. Die Franziskaner eroberten nun das Gebiet. Sie nahmen die Missionierungsmaßnahmen auf und setzten diese fort. Es entstanden über die Jahre hinweg unzählige Holzkirchen, von denen heute noch 150 erhalten sind. 14 von ihnen zählen zum UNESCO Weltkulturerbe Chile – Holzkirchen von Chiloé. Trotz aller Maßnahmen, die Ureinwohner an den katholischen Glauben heranzuführen, gilt die Insel heute als mystische Stätte der Sagen und Legenden. Die Bewohner der Insel erzählen heute vom „Trauco“ – dem südamerikanischen Troll, der alle Jungfrauen entführt. Daneben treiben die umherfliegenden Hexen immer wieder ihr Unwesen. Die „Caleuche“ ist ein Geisterschiff, dass auf den hohen Wellen des Ozeans zu sehen sein soll. Vom Schiff mit den weißen Segeln ertönt laute Musik. Zudem kann es sich in Baumstämme oder Felsblöcke verwandeln. Von der Arbeit der Missionare ist, bis auf die Holzkirchen, nicht mehr viel zu spüren.

Besonderheiten der Holzkirchen

Zypressenholz diente als Rohstoff für den Bau der Gotteshäuser. Die Kirchen stehen oft auf kleinen Anhöhen in Küstennähe. Unter allen 150 Kirchen ist das gleiche Muster erkennbar. Die Form des Körpers wurde quaderähnlich angelegt. Farbige Holzschindeln bedecken den Bau und geben den Gotteshäusern schon fast ein kitschiges Aussehen. Die bunten Schindeln wurden sehr kunstvoll ineinander gesteckt. Sie zeigen teilweise aufwendige Schnitzereien aus Holz der Ureinwohner. Bedeckt werden die Kirchen von einem Satteldach. Auf der Turmseite befindet sich die Hauptfassade. Diese ist bei den älteren Gotteshäusern mit einem Portikus verziert. Diese Säuleneingänge erinnern an die alten griechischen Tempel. Auch die Innenräume wurden aufwendig mit bunten Malereien verziert. Hier wurde nach europäischen Vorbildern gebaut. Größere Kirchen sind mit drei Schiffen ausgestattet.

Chile Weltkulturerbe
Eine Übersicht der Weltkulturerbestätten in Chile

Karte des UNESCO-Weltkulturerbe in Chile

Chile Weltnaturerbe
Eine Übersicht der UNESCO-Weltnaturerbestätten in Chile

UNESCO-Weltnaturerbe in Chile
Die Humberstone- und Santa-Laura-Salpeterwerke in der Atacama-Wüste Historisches Viertel der Hafenstadt Valparaiso Kupferminenstadt Sewell Holzkirchen von Chiloé Nationalpark Rapa Nui